Naturtage

Der Wald bei Freising

Am Rand von Freising auf einer Streuobstwiese hat der Naturpädagoge Volker Patalong ein Tipi aufgestellt. Durch einen Heckengang ist es mit dem Wald verbunden.

Einmal in der Woche fährt unsere Spanischlehrerin Mariela Guzman mit einer Schülergruppe in den Wald bei Freising. Gemeinsam mit Volker Patalong erkunden die Schüler je nach Alter, Jahreszeit und Themen die Natur.

Sie entdecken Pflanzen und Tiere, beobachten Vögel und Insekten, sie bauen und gestalten mit Naturmaterialien und hören und erfinden Geschichten. Im Wald lernen und erleben die Schüler viel über Bäume, Sträucher, andere Pflanzen, Käfer, Ameisen, Spinnen und vieles mehr. Sie entdecken zum Beispiel Pilze, lernen ihren Namen und ihre Besonderheiten. Essbare Pilze werden gesammelt, im Tipi am Feuer zubereitet und probiert. Tierspuren werden gesucht und daraus die Bewohner des Waldes abgelesen. Die Apfelbäume werden geschnitten, im Herbst ihre Äpfel geerntet und Saft daraus gepresst. Ein Erdofen wurde gebaut und darin Brot gebacken. Durch die verschiedenen Jahreszeiten und Wetterlagen erleben die Kinder und Jugendlichen den vertrauten Platz immer wieder neu. Der Wald ist für Kinder gleichzeitig Spielplatz und Lernort. Verstecke werden gefunden, Hindernisse überwunden, auf Baumstämmen wird balanciert, an Ästen geschaukelt, es wird gesammelt, verglichen, gebaut und gestaltet. Immer wieder entstehen eigene Hütten aus Ästen, Zweigen oder im Winter aus Schnee.

Im Tipi erleben sie das Feuer, den Umgang damit, seine Wärme und lebendigen Mittelpunkt, die Pause, das zu sich kommen und miteinander sein und immer wieder das Eintauchen in eine Märchenerzählung.

Die älteren Schüler weiten ihren Lernhorizont oftmals auch auf die weitere Umgebung aus, in dem sie zum Beispiel mit dem Kompass, einer Landkarte und anhand von Merkmalen in der Natur einen Weg finden müssen. Auch untersuchen sie in Zusammenhang mit ihrem anderen naturwissenschaftlichen Unterricht zum Beispiel die Wasserqualität nahegelegener Gewässer oder die Bodenbeschaffenheit im Wald, am Bach, in der Wiese, im Feld um dadurch Zusammenhänge zu erschließen und zu erkennen.

 

Die Kanufahrt im Sommer 2015

Im Rahmen eines Naturtages begab sich die Oberstufe im Sommer 2015 auf eine Kanutour und erlebte ein Stück Isar von der Wasserseite.

Hier Ausschnitte aus einem Schülerbericht:

Wir trafen uns am 29. Juli um 9:00 Uhr am Münchner Hauptbahnhof. Von dort fuhren wir nach Freising und weiter mit dem Bus direkt zum Kanu-Treffpunkt. Volker Patalong, unser Naturpädagoge mit dem wir immer in den Wald gehen, erwartete uns schon. Sechs Kanus warteten schon in einem Gestell auf einem Anhänger. Nach einer kurzen Begrüßung machte uns Volker mit den wichtigsten Regeln beim Kanufahren bekannt. Wie man z.B. Schwimmwesten anzieht oder  das Kanu lenkt. Danach hoben wir die Boote vom Anhänger und stellten sie ans Wasser. Nachdem wir unsere wichtigsten Sachen wasserfest verschnürt hatten und die Sicherheitsschwimmwesten angelegt hatten, trugen wir die Kanus Stück für Stück ins Wasser. Volker fuhr mit dem ersten Boot voraus. Wir paddelten jeweils zu zweit oder zu dritt stromaufwärts, um erst einmal ein Gefühl für die Wasserströmung zu bekommen. Nach einer kurzen Weile des stromaufwärts Abmühens, machten wir halt und paddelten stromabwärts die Isarauen entlang. Unser Abenteuer ging erst los, denn nach einem Hin- und Her-Gefahre, mussten wir einen dichten Schilfbestand oder besser gesagt ein Schilffeld umfahren. Unsere fleißigen Hände, die schon eine Menge geleistet hatten, mussten sich jetzt noch mehr anstrengen, denn wir kamen nur sehr langsam voran. Manche der Oberstufe mussten aufstehen und im Stehen das Kanu steuern, doch das alles half fast gar nichts. Nach einer Weile des Wartens beschlossen drei von uns ins Wasser zu springen und uns aus dem Schilf zu ziehen. Es gelang und wir konnten unser Kanuabenteuer fortsetzen. Doch nach einer Warnung von Volker mussten wir noch eine neue Überraschung bestehen. Drei Wasserfälle! Mit Volkers Führung düsten wir alle hintereinander den ersten, den zweiten und den dritten Wasserfall hinunter. Nach einem spritzigen und nassen Wiederfinden, konnten unsere Paddel die Fahrt wieder aufnehmen. Wir rasteten öfter und machten hin und wieder ein Wettrennen. Nach einem anstrengenden Tag kamen wir an unserem Tagesziel an. Einige sprangen ins Wasser, andere holten die Kanus aus dem Wasser und packten sie wieder auf das Gestell. Nach einem kurzen Einfinden besprachen wir den Tag und das abgeschlossene Abenteuer. Danach fuhren wir zurück nach München. Am Hauptbahnhof kamen wir um 18:00 Uhr an und verabschiedeten uns voneinander.

 

Das Er-Leben in der Natur ist ein Erfahren und Lernen mit allen Sinnen und entwickelt Kompetenzen, die auf diese Weise im Schulraum nicht möglich sind.