Bericht des Naturpädagogen und Erzählers Volker Patalong im Februar 2018

Seit 2012 biete ich die Naturtage für die Aton- Schule an. Jede Woche mittwochs kommt eine Gruppe Schüler/innen  zu dem Naturplatz auf einer Streuobstwiese mit Tipi. Durch die Möglichkeit wirklich den ganzen Tag dafür zu nutzen entsteht ein intensives Einlassen auf die Landschaft, die Pflanzen und Tiere und die Jahreszeit. Über die Jahre ist eine sehr schöne Entwicklung entstanden, dass die Schüler/ innen  den Platz kennen und lieben lernen. Meist ist diese Zeit so lebendig gefüllt, dass noch niemand bereits aufbrechen und sich auf den Rückweg machen will, da noch manches Gewünschte möglich wäre.  Vieles ist zur Selbstverständlichkeit geworden, wie das Laufen durch die Landschaft und den Wald und der sorgsame Umgang mit der Natur. Freie Zeiten, die sowohl der Bewegung, wie auch der Entdeckungsfreude Raum geben, wechseln ab mit Impulsen und Aufgaben, die ein intensiveres Kennenlernen der Natur und der eigenen Fähigkeiten  fördern.

Das Tipi bietet auch bei  feuchtem und kaltem Wetter einen guten Unterschlupf und die Möglichkeit sich am Feuer zu wärmen. Die Mitte (das Feuer), die dort entsteht, hilft sehr zur Ruhe zu kommen und fördert den Austausch. Die Bewegung, der Umgang mit Lebendigem, das gemeinsame Gestalten, Kochen und Backen am Feuer  und das zentrierende Dasein im Tipi geben der sozialen Entwicklung wichtige Impulse. Auch haben dort Geschichten einen sehr schönen und gerne nachgefragten Platz.

Ich erlebe die Tage als sehr bereichernd durch das Zusammenwachsen mit den Schüler/ innen in einer Werte- und Erlebensgemeinschaft, die tiefgehende und bleibende Erlebnisse ermöglicht, sowohl sinnlicher, körperlicher, als auch sozialer Art. Von konkret erlebten Erfahrungen  und auch von manchen gehörten Geschichten, erzählen die Schüler/ innen noch lange Zeit, auch teils Jahre danach.

Die Bootstour und die Berg-Tage für die Oberstufe sind eine ganz besonders intensive Zeit gemeinsamen Erlebens und Zusammenwachsens, wo jede/r auch gefordert ist seinen/ihren  Beitrag zu geben und gleichzeitig die Solidarität und Unterstützung der Gemeinschaft erfährt. Gemeinsam genossene und durchgestandene Wegstrecken,  (UN-)Wetter,  und Tierbegegnungen, Hindernisse und freudige Höhepunkte erlebe ich als sehr verbindend. Diese Verbundenheit zeigt sich dann auch bei dem sehr persönlichen und oft berührenden Abschied der Schüler/ innen, die ihren Abschluss an der Schule gemacht haben.

Außerordentlich gerne bin ich auch bei den hervorragenden Theateraufführungen der verschiedenen Altersstufen dabei, in denen spürbar wird, wie die Kinder durch das Tun und ihren Einsatz dabei wachsen. Für mich ist auch berührend zu sehen, wie viele Schüler/ innen auch nach ihrer Schulzeit noch zu den Theateraufführungen der Schule kommen und ein herzliches Verhältnis zur Schule und den Lehrkräften haben.

Volker Patalong (Naturpädagoge und Erzähler)

Februar 2018